Rente und Einkommen
Nach einer neuen Studie des Karriereportals Gehalt.de verdient man im Ostdeutschland deutlich weniger als im Westen. In verschiedenen Berufszweigen sind es bis zu 30 Prozent Unterschied. Grund genug zu erläutern, welche Auswirkungen dieser Lohnunterschied auf die Rente von zukünftigen Rentnergenerationen hat, wenn die Rentenangleichung Ost an West vollzogen ist.
Rente und Einkommen stehen in unmittelbarer Beziehung zu einander.
Faustformel: Je höher das Einkommen, umso höher auch die spätere Rente!
Löhne und Preise sind im Osten Deutschlands in vielen Regionen immer noch niedriger als im übrigen Teil der Republik. Nach fast 30 Jahren Deutsche Einheit ist das Lohngefälle selbst in Ostdeutschland untereinander gegenüber dem Westen gravierend. Mit der jetzt angekündigten Rentenangleichung Ost an West fällt der Umwertungsfaktor für die Höherwertung der ostdeutschen Gehälter spätestens bis zum 31.12.2024 weg. Wenn die Lohnangleichung nicht im gleichem Maße Schritt hält, bedeutet die Renteneinheit für die kommende Rentnergeneration im Osten die Entwertung ihrer späteren Rente. Mit gleichen Rentenwert bekommen dann die Rentner im Osten deutlich weniger Rente.
Rente korrekt und zuverlässig berechnen!
– Berechnen der aktuellen Rente
– Berechnen der zukünftigen Rente
– Rentenhöhe korrekt bestimmen, Rentenverluste vermeiden
Nach der Faustformel für die Rentenhöhe ein Ergebnis, was leicht zu verstehen ist.
Nach der Einkommensstudie von Gehalt.de ist auch in Zukunft nicht zu erwarten, dass sich die Löhne und Einkommen im Osten der Republik angleichen werden. Arbeitnehmer im Westen verdienen ca. ein Viertel mehr als vergleichbare Kollegen im Osten. In einigen Berufszweigen ist der Unterschied noch größer.
Konkret wird Gehalt.de: „ Eine Fachkraft in den neuen Ländern verdient im Schnitt 37.373€. Auf dem Gebiet der alten Bundesländer sind es durchschnittlich 46.835€“.
Anhand dieser Zahlen wird an einem Berechnungsbeispiel von rentenbescheid24.de für eine Rente 2017 deutlich gemacht, wie hoch die Monatsrente in West und Ost im Jahr 2017 ausfällt. Es wird der aktuelle Rentenwert West von 30,45€, der Rentenwert Ost von 28,66€ und das Durchschnittseinkommen von 37.103€ der Berechnung zugrunde gelegt. Der Umwertungsfaktor für die Rente im Osten beträgt 2017 = 1,193 (Anlage 10 zum SGB VI).
Beispiel für Rente und Einkommen im Westen und Osten im Jahr 2017
Für die alten Bundesländer
46.835€ ./. 37.103€ = 1,2622 Entgeltpunkte
1,2622 x 30,45 € = 38,43€ Bruttomonatsrente
Für die neuen Bundesländer
37.373€ x 1,193 = 44.585€ ./. = 1,2017 Entgeltpunkte
1,2017 x 28,66€ = 34,44 € Bruttomonatsrente
Bei der Gehaltsspreizung, wie in der Studie angenommen, ist die Rente in den neuen Bundesländern um fast 4 € monatlich niedriger. Selbst mit dem ostdeutschen Umwertungsfaktor, der das Einkommen auf 44.585€ aufwertet, fällt die Rente geringer aus.
Fällt der Umwertungsfaktor weg, sieht die Berechnung noch anders aus. Nehmen wir an, dass ab dem 01.01.2025 ein einheitlicher Rentenwert für Gesamtdeutschland von 35€ pro Entgeltpunkt gilt.
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Da es zurzeit nur das vorläufige Durchschnittseinkommen 2017 in Höhe von 37.103€ gibt, wird dieser Wert der fiktiven Rentenberechnung 2025 zu Grunde gelegt. Mit der Rentenangleichung fällt auch der Unterschied West und neue Bundesländer weg. Für die Einkommensfragen bleibt dieser Unterschied auch nach heutigen Prognosen bestehen. Wir haben das Durchschnittseinkommen 37.373€ im Osten für 2025 um 15 Prozent angehoben, da jährliche Lohnsteigerungen zu erwarten sind. Das Einkommen im Osten beträgt dann 42.978€. Das Einkommen in den alten Bundesländern haben wir in unserer Modellrechnung für das Jahr 2025 bei 46.835€ beibehalten. Mit erstaunlichen Ergebnis.
Beispielsrechnung Rente und Einkommen für das Jahr 2025 „fiktiv“
Rente im Westen im Jahr 2025 mit Rentenwert 35€
46.835€ ./. 37.103€ = 1,2622 Entgeltpunkte
1,2622 x 35 € = 44,18€ Bruttomonatsrente
Rente neue Bundesländer 2025
42.978€ ./. 37.103 = 1,1583 Entgeltpunkte
1,1583 x 35€ = 40,54 € Bruttomonatsrente
Die Rente in den neuen Bundesländern ist nach der Rentenangleichung 2025 mit 40,54€ Monatsrente immer noch um fast 4€ niedriger, als in den alten Bundesländern. Geht man davon aus, dass die Einkommen in Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen bis 2025 weiter steigen werden, fällt der Rentenunterschied deutlicher aus.
Einkommensanrechnung zur Rente
Was wird und darf auf die Rente angerechnet.
Kann der Hinzuverdienst die Rente kürzen.
Hinzuverdienst, Teilrente, Witwenrente, Betriebsrente, Abfindungen
Rente und Einkommen
An den Beispielsrechnungen wird deutlich, wie hoch die tatsächlichen Unterschiede bei den Renten sind. Man könnte auch noch eine differenziertere Betrachtung im Bereich der neuen Bundesländer machen. Dort sind die Lohnunterschiede ebenfalls regional unterschiedlich. In Mecklenburg-Vorpommern liegt das Durchschnittseinkommen bei 30.607€ und in Thüringen bei gut 32.000€.
Keine Verbesserung für eine Lohnangleichung im Osten in Sicht
Die Lohnschere ist in allen Einkommensbereichen deutlich zusehen. Selbst bei dem zurzeit bestehenden Fachkräftemangel wird es wenig Änderung in der Lohnentwicklung im Osten geben. Dies liegt, laut der Studie daran, dass in den neuen Bundesländern, wenige international ansässige Unternehmen vorhanden sind. Es sind mehr die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die im Gegensatz zu einem Konkurrenten in Hessen oder Bayern, die höheren Löhne nicht zahlen können. Daher besteht weiter die Gefahr der Abwanderung von Fachkräften.
Wenn sich herumspricht, dass ab 2025 wegen der niedrigeren Löhne in den neuen Bundesländern auch generell eine niedrigere Rente gezahlt wird, kann dies dazu führen, dass Fachkräfte in die alten Bundesländer gehen. Eine Situation, vor der schon heute gewarnt wird.
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Fazit
Rente und Einkommen stehen in einem unmittelbaren Verhältnis zueinander. Die Berechnungsbeispiele haben gezeigt, dass mit der Rentenangleichung, die Monatsrenten im Osten Deutschlands bei den bestehenden Lohnunterschieden deutlich niedriger sein werden, als vergleichbar in den alten Bundesländern.
Die Forderung der Lohnangleichung wird schon jetzt gestellt. Aus gutem Grund!
Ja, ich möchte wissen, wie hoch meine Rente in der Zukunft ist!