Debakel mit der Rente
Viele große Probleme mit der Rente. Leider gibt es keine Antworten durch die führenden Parteien in unserem Land. Die Bundeskanzlerin hat mit einem Satz die Rentendebatte für beendet erklärt. Bis 2030 gäbe es keine Reformbedarf in der Rente mehr. Viele Versicherte, vor allem die Geringverdiener, müssen sich verwundert die Augen reiben. Es droht Altersarmut im ganz großen Ausmaß. Die Probleme, um die es geht?
Das Debakel mit der Rente ist ein hausgemachtes Problem. Deutschland leistet sich 3 Rentensysteme, die zur Absicherung im Alter führen soll. Wir zeigen, wo die Probleme in den Systemen liegen.
Debakel mit der Rente: die gesetzliche Rente
Die gesetzliche Rente speist sich aus den Beiträgen der Versicherten und von unglaublich hohen Staatszuschüssen. Wir hatten berichtet, dass es allein 2017 über 90 Milliarden Euro sind, die der Steuerzahler direkt über den Bundeshaushalt an die Rentenkasse zahlt.
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Die gesetzliche Rente bildet das Fundament der finanziellen Absicherung im Alter. Das Kernproblem der gesetzlichen Rente ist, dass seit Jahrzehnten das Demografieproblem nicht angegangen worden ist. Die Politik hat es schlichtweg versäumt, die gesetzliche Rente vor der Alterung der Gesellschaft zukunftsfest zu machen. Die gesetzliche Rente ist ein System mit einem Generationenvertrag. Die jüngeren Versicherten zahlen die Beiträge für die aktuelle Rentnergeneration. Seit Mitte der 90-er Jahre erlebte Deutschland einen wirtschaftlichen Abschwung mit extrem hoher Arbeitslosigkeit. Die Folge war die Einführung von Hartz-4 und die Aufweichung des Arbeitsrechtes.
Dazu kamen die Folgen der deutschen Wiedervereinigung mit ebenfalls Millionen arbeitslosen Menschen. Viele der ostdeutschen Bürger mussten dann mit 60 Jahren in die Frührente gehen, mit verherrenden Rentenabschlägen bis 18 %.
Was dann kam war, dass viele Millionen Menschen im gesamten Bundesgebiet nur noch mit Minimalbeiträgen in der Rente versichert waren und ab 2011 dann nicht mehr. Die Beitragszeiten für Hartz-4 und Arbeitslosenhilfe zählen heute nicht für eine abschlagsfreie Rente mit 45 Jahren. Obwohl viele der Betroffenen die Beitragszeiten voll hätten, müssen sie mit Abschlägen in die Rente gehen.
Durch die Schaffung von Leiharbeit, Minijob und Teilzeitarbeit verdienen die Menschen heute viel weniger und müssen in der Zukunft damit rechnen, auch viel weniger Rente zu bekommen. Da spielt das sinkende Rentenniveau eine fast untergeordnete Rolle.
Alle Altersrenten und Erwerbsminderungen sind laut Statistik der Deutschen Rentenversicherung im Durchschnitt nicht weit weg vom Grundsicherungsniveau. Bei den EM-Rente sogar deutlich darunter. West wie Ost, Nord wie Süd. Durch massive Eingriffe in das Rentensystem wurden in den beiden letzten Jahren irrsinnig viel Geld ausgegeben. Für die Bestandsrentner, was auch für diese gut ist. Nur die zukünftige Rentnergeneration wird dafür bezahlen müssen.
Das Debakel mit der Rente: die Betriebsrente!
Das nächste Debakel. Wer heute als Arbeitnehmer in eine Betriebsrente investiert, muss wissen, dass er im Rentenalter auf die Betriebsrente noch zusätzlich Krankenkassenbeiträge zahlen muss. Neben der gesetzlichen Rente. Die Krankenkassen reiben sich die Hände. Sie bekommen ohne eine Gegenleistung zahlen müssen die vollen Beiträge (14,6%) für 10 Jahre gezahlt. Und zwar den vollen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeitrag.
Ich sage, ein Skandal und Beitragsabzocke! Seit 2004 ist dies so. Wer war Schuld an diesem Irrsinn? Die Rot-Grüne Bundesregierung von 2004. Die Krankenkassen haben laut einem veröffentlichen Beitrag des Focus-Online am 25.06.2017 über 600 Millionen Euro Mehreinnahmen an Krankenversicherungsbeiträgen im 1. Quartal 2017.
Bei der Entgeltumwandlung ohne Arbeitgeberzuschuss zahlt der Arbeitnehmer massiv drauf. Ein Fernsehbeitrag des Senders Phoenix vom 25.06.2017 offenbarte es. Wenn der Arbeitnehmer allein in einer Direktversicherung ohne Zuschuss des Arbeitgebers einzahlt, macht er gegenüber einem privaten Banksparplan richtig Minus. Auch wegen den Krankenkassenbeiträgen. Die er bei einer privaten Versicherung durch eigene Vorsorge im Rentenalter nicht zahlen muss.
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Daneben haben auch die Unternehmen ein Riesenproblem. Die zugesagten Betriebsrenten belasten Unternehmen. Einige Unternehmen mussten sogar schon Insolvenz anmelden. Meistens kleinere Betriebe.
Auch das neue Betriebsrentenmodell ist durch Vergleichsberechnungen ein schlechtes Modell. In der Sendung Phönix vom 25.06.2017 schlägt ein privater Banksparplan bei gleichen Modalitäten und einer Verzinsung von 0,9 % die neue Betriebsrente der Frau Nahles um Längen.
Debakel mit der Rente: die Riesterrente!
Die Riesterrente ist ebenfalls ein Debakel, weil viele Riestersparer ihre Sparpläne auf Eis gelegt haben. Oder viele Betroffene können sich schlichtweg eine zusätzliche Ausgabe zur Altersvorsorge für eine Riesterrente nicht leisten können. Daneben werden durch den Staat Milliarden an Fördersummen für die Riesterrente ausgegeben.
Eines der Kernprobleme der Riesterrente ist, dass kein Mensch mehr versteht, was in den komplizieren Regelungen in den Riestervertragswerken steht.
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Was ist los mit unserer Rente?
Deutschland finanziert mehrere Rentensysteme. Dies ohne Not. Warum wird nicht, wie in Österreich, nur in die gesetzliche Rente investiert. Österreich gibt keinerlei zusätzliche Gelder für eine Betriebsrente oder eine anderweitige Vorsorge aus. Die Arbeitgeberanteile an der Rentenversicherung sind höher als in Deutschland. Es zahlen mehr Menschen in die Rente ein, auch Selbstständige. Österreich setzt allein auf die gesetzliche Rente. Und dies mit Erfolg. In dem Beispiel aus der Sendung Phönix vom 25.06.2017 aus Österreich bekommt ein Rentner dort mit 65 Jahren ca. 2900 € Bruttorente. Dies nicht 12 x mal im Jahr, sondern 14 x mal im Jahr. Die OECD hat ermittelt, dass wenn in Deutschland nichts passiert, die Schere der Altersarmut in der Rente weit auseinandergehen wird.
Debakel mit der Rente: der Satz der Bundeskanzlerin
Die Bundeskanzlerin will die Kernprobleme der gesetzlichen Rente und der drohenden Altersarmut nicht angehen. Die Altersarmut kann nicht an der Kanzlerin vorbeigehen. Rentenkonzepte müssen auf den Tisch, damit die Rente zukunftsfest gemacht wird. Gegen die Altersarmut.
Autor des Beitrages
Peter Knöppel
Peter Knöppel ist Rentenberater, Fachanwalt für Sozialrecht und Rechtsanwalt. Er analysiert, erkennt und geht oftmals neue Wege in Sachen Rente.