Profifußballer und Fließenleger haben nach jahrelangen Belastungen fast die gleichen Probleme. Meniskusschäden als Folge der Arbeit oder des Sports. Was die Berufskrankheit 2102 ist, erläutern wir hier kurz!
Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten als Berufskrankheit nach dem Merkblatt 2102. Alles rund um das Thema Berufskrankheiten finden Sie hier!
Die Erkrankung des Meniskus ist eine typische Berufskrankheit der:
- Bergbaumitarbeiter unter Tage, Fliesen-oder Parkettleger,
- bei Berufssportlern wie Fußballer, Tennisspieler Skispringer oder Slalomsportler,
- Tätigkeiten im Knien unter beengten Raumverhältnissen.
Entscheidend ist die mehrjährige Tätigkeit in einen der im Merkblatt aufgezeigten Berufsbilder.
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So hat es auch das Landessozialgericht Baden-Württemberg in einem Urteil vom 29.06.2012, Aktenzeichen L 8 U 384/09 entschieden.
Arbeitstechnische Ursache bei Meniskusschäden im Beruf
Die krankhafte Veränderung des Meniskus ist biomechanisch an eine dauerhafte Zwangshaltung, insbesondere durch Hocken oder Knien bei gleichzeitiger Kraftaufwendung oder häufig wiederkehrender Bewegungsbeanspruchung, insbesondere Laufen oder Springen mit häufigen Knick-, Scher-oder Drehbewegungen auf grob unebener Unterlage gebunden. hronische Meniskusschäden können aber auch körperbedingt, anlagebedingt auftreten.
BK 2102 erfordert nur einen Meniskusschaden als Folge der versicherten Tätigkeit.
Durch diese Belastungswirkungen werden die nur wenig verschiebbaren Knorpelscheiben auf den Schienbeinkopfgelenkflächen verstärkt belastet. Dadurch können Deformierungen, Ernährungsstörungen des bradytrophen Gewebes sowie Veränderungen mit Einbuße an Elastizität und Gleitfähigkeit der Menisken entstehen.
Die berufsbedingten Meniskusschäden können als Folgeschäden auch zu Gelenkverschließ führen, der das altersbedingte Maß übersteigt (Arthrosis deformans).
Krankheitsverlauf der berufsbedingten Meniskusschäden
Der chronische Meniskusschaden kann lange Zeit unbemerkt verlaufen. Er kann aber auch mit Schmerzen am Gelenkspalt und späteren Funktionsstörungen einhergehen.
Plötzlich eintretende scharfe Schmerzen deuten darauf hin, dass etwas eingeklemmt ist. Der Gelenkspalt ist häufig extrem angeschwollen und druckschmerzhaft.
Ein Reizknie kann durch einen Gelenkerguß hervorgerufen werden.
Abzugrenzen ist der chronisch bedingte Meniskusschaden von reinen Meniskusanomalien, der Osteochondrose, Arthropathien spezifischer oder unspezifischer Genese und Einklemmungen von Synovialfalten des Hoffa`schen Fettkörpers. Das Vorliegen einer Artropathie und Meniskopathie schließen eine Berufskrankheit nicht aus.
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Berufsbedingte chronische Meniskusschäden im Bereich 2102 treten früher auf, als in der beruflich nicht belasteten Bevölkerung. So ist zum Beispiel festzustellen, dass Profifussballer schon in relativ jungen Jahren erhebliche Probleme mit den Menisken haben und deshalb eine Berufskrankheit im Bereich 2102 anerkannt bekommen.
Eine gleichzeitig mit der Meniskopathie vorliegende Arthropathie spricht nicht gegen das Vorliegen einer Berufskrankheit.
Unfallrente nach Meniskusschaden
Ob mit dem Vorliegen der Berufskrankheit nach BK 2012 Meniskusschäden auch eine Verletztenrente beansprucht werden kann, ist eine völlig andere Frage. Dazu ist eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 20 erforderlich.
Die Beurteilung eines MdE ist fast ausschließlich ein medizinischer Bewertungsvorgang der beauftragten Gutachter.
Weitere Informationen rund um das Thema Verletztenrente finden Sie hier.
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