Rentner werden Millionäre
Rentner sollen mit einem Staatsfonds Millionäre werden, so die Idee von Ralf-Dieter Brunowsky, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital. Was sich überspitzt mit der Überschrift so schön anhört, zielt darauf ab, die drohende Massenarmut von Rentnern abzuwenden und von anderen Rentensystemen zu lernen. Wir sagen, was dahinter steckt.
Rentner werden Millionäre mit einem Staatsfonds nach dem Vorbild aus Schweden. So ein Vorschlag des ehemaligen Chefredakteurs der Zeitschrift Capital vom 07.05.2018. Hintergrund ist die aktuelle Einsetzung der Rentenkommission des Hubertus Heil. Diese hat die Aufgabe, bis 2020 die drängenden Zukunftsfragen des deutschen Rentensystems zu klären. Ab 2020 strömen für ca. 20 Jahre die Babyboomer in die Rente. Die Zahl der Beitragszahler in die Rente wird sinken.
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Nach den heutigen Modellen und Vorschriften soll an dem Grundsystem der Rente nichts geändert werden, sondern die drängenden Fragen mit der sogenannten doppelten Haltelinie und dem leichten Steigen der Beitragssätze zu Rente befristet bis 2025 begegnet werden. Daneben könnte man auch noch das Renteneintrittsalter bis auf 70 und mehr anheben. Alles aber nur kosmetische Operationen am kranken Patienten der Rentenversicherung sagen viele Rentenexperten. Eine neue Idee, um die Rente nicht nur zu retten, sondern auch auf neue Beine zustellen, ist das ein Staatsfonds eingerichtet wird, der dann über die zu erwartenden Renditen, die Zahlung der Renten für die Zukunft gewährleistet. Modell ist dabei Schweden.
Rentner werden Millionäre: Rente braucht Systemwechsel
Es gilt der Grundsatz: Warum ein System ändern, wenn es Deutschland wirtschaftlich gut geht. Die Steuereinnahmen sprudeln (07.05.2018 Schätzung 60 Milliarden mehr in den nächsten Jahren), die Beitragseinnahmen in die Rentenkasse steigen. Also wo ist das Problem? Das Problem ist oben beschrieben, die Altersdemografie und die gesetzliche Verknüpfung der Rentenberechnung mit dem demografischen Faktor. Damit steht und fällt die gesamte Rente und die späteren Rentenhöhen. Das gesamte Rentensystem wird mit dem demografischen Wandel belastet, der jetzt langsam einschlägt.
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Die Antwort kann und sollte nicht ein Absenken des Rentenniveaus sein oder das Anheben des Renteneintrittsalters. Dies reicht vielleicht aus, das bestehende System am Leben zu halten, aber ohne echte Perspektive für die Zukunft. Daher braucht die gesetzliche Rente eine Systemwechsel und massive Stärkung für eine echte starke Rente mit Renten, die ein sorgenfreies und selbstbestimmtes Leben im Alter garantieren! Damit auch keine Altersarmut verursachen!
Rentner werden Millionäre: Modell Schweden
Niemand in Deutschland braucht Beitragssatzerhöhungen für die Rente. Weder die Arbeitnehmer, noch die Arbeitgeber. In diesem Fall vergeht vor allem den Arbeitnehmern die Lust vielleicht auch noch privat für die Rente zu sorgen. Weniger Geld, weniger Ausgaben.
Ein Blick auf das schwedische Rentensystem zeigt, wie es gehen kann. Durch den Aufbau eines Staatsfonds. Die Statistiken der letzten 100 Jahre belegen, so der Ideengeber Brunowsky zeigen, dass ein Staatsfonds ausreichend Rendite erwirtschaften kann, wenn man Geld in diesen Staatsfonds einlegt. Selbst Kriege und Börsenabstürze sind in diesen Durchschnittsrenditen der letzten 100 Jahre einkalkuliert. Für den Fonds selbst sollen schon 30 Jahre Investitionsdauer ausreichen.
Kurz erläutert der schwedische Staatsfonds Rente: Staatsfonds AP 7
Der AP 7 ist Teil des schwedischen Rentensystems. Er heißt „Sjunde Allmänna Pensionsfonden“. Das schwedische System ist zum Teil umlagefinanziert, dass heißt Teile des Bruttoeinkommens (16 %) werden in die gesetzliche Rente eingezahlt. Sie garantieren unter bestimmten Voraussetzungen eine sogenannte Mindestrente.
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Daneben können 2,5 % des Einkommens in den AP7 eingezahlt werden oder in einen anderen Fonds. Der AP 7 investiert das Geld des Arbeitnehmers in eine kapitalgedeckte Altersvorsorge.
Wohin sein Geld fließt, entscheidet der Arbeitnehmer selbst. Er kann zwischen 850 verschiedenen Fonds am Kapitalmarkt auswählen. Wählt er keinen Fonds aus, so landet sein Geld automatisch im AP7. So machen es ca. 50 Prozent aller schwedischen Arbeitnehmer. Der Staatsfonds AP 7 soll mit Stand 2016 überdurchschnittlich hohe Renditen erwirtschaftet haben.
Die Beiträge werden in dem AP 7 bis zum 55. Lebensjahr in Aktien angelegt. Danach schrittweise in einen Rentenfonds. Damit verringert der Staat automatisch die Risiken für den kapitalanlegenden Arbeitnehmer.
Rentner werden Millionäre: Deutschlandfonds gleich AP 7 ?
Die Idee des Deutschlandfonds, die zur Zeit im Gesetzgebungsverfahren beim Bundesrat „auf Eis“ liegt, könnte in die gleiche oder ähnliche Richtung gehen.
Zwei Dinge sind nämlich erkennbar. Erstens der Staat sorgt weiterhin für Wettbewerb zwischen privaten Investanlegern und dem Staatsfonds und zweitens für eine entsprechende Sicherheit und Entlastung des gesetzlichen Rentensystems. Über die Probleme mit den letztlich privat angelegten Betriebsrenten haben wir berichtet.
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Fazit
Die Idee des Staatsfonds ist sicher eine richtige und gute Variante. Daneben könnte man auch für den gesetzlichen Teil der Rente vieles verändern. Einführung einer allgemeinen Rentenversicherungspflicht für alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Eine Mindest-oder Standardrente neben einer obligatorischen zweiten Altersversicherung mit Wahlrecht (siehe Staatsfonds). Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze und einiges mehr. Um der zukünftigen Rentnergeneration den Weg zum Sozialamt zu ersparen.
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