Heftige Diskussion um eine Rente mit 70
Die Kanzlerin sprach im TV-Duell, dass sie eine Rente mit 70 ausschließt. Sogar auf Nachfrage ihres Konkurrenten Martin Schulz aus der SPD. Für sie ist die Rente mit 70 ein Tabuthema. In der CDU regt sich derweil heftiger Widerstand zum Worte der Kanzlerin. Kein geringerer als Wolfgang Schäuble sagt, die Rente mit 70 ist kein Tabu. Es muss darüber gesprochen werden. Hier unser Beitrag zum Thema Rente mit 70 zum Nachlesen!
Die heftige Diskussion um eine Rente mit 70 wurde durch die Grenzziehung der Kanzlerin im TV-Duell wieder aufgewärmt.
Vielleicht können Sie sich daran erinnern, dass es vor einigen Wochen durch Aussagen zur Erhöhung des Renteneintrittsalters durch zwei Wirtschaftsexperten schon einmal eine lebhafte Debatte zur Rente mit 70 gegeben hat. Schon Monate vorher hatte der Finanzminister Wolfgang Schäuble sich zur Rente mit 70 positioniert. Er sagte, dass die Rente mit 70 kein Tabuthema sein dürfe, sondern ein Erfordernis der Demografie in Deutschland. Was steckt hinter dieser Aussage?
Autor des Beitrages
Peter Knöppel
Peter Knöppel ist Rentenberater, Fachanwalt für Sozialrecht und Rechtsanwalt. Er analysiert, erkennt und geht oftmals neue Wege in Sachen Rente.
Heftige Diskussion um eine Rente mit 70: Hintergrund
2012 wurde die stufenweise Anhebung der Regelaltersgrenze vom 65. Lebensjahr bis zum 67. Lebensjahr beschlossen. Wissenswertes zum Thema der Regelaltersgrenze können Sie hier nachlesen.
Der Grund für die Anhebung war, dass wegen der demografischen Entwicklung in Deutschland Veränderungen in der Rentenberechnung stattfinden mussten. Um ein Absenken des Rentenniveaus und eine Erhöhung des Rentenbeitrages zu vermeiden, wurde das Renteneintrittsalter an die demografische Entwicklung angepasst. 2004 wurde wegen dem Demografieproblem der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel eingeführt. Dieser bildet unter anderem bei der jährlichen Rentenanpassung das Verhältnis von Rentnern und Beitragszahlern ab. Daneben gibt es Dämpfungsfaktoren, wie den Riester-Faktor und Schutzklauseln, die sich unmittelbar auf die Höhe der Rentenanpassung auswirken. Damit wird unter anderem verhindert, dass die Renten-anpassungen 1 zu 1 der Lohnentwicklung folgen. Somit sollen viele Rentnerinnen und Rentner seit Jahren schon viele Euro an Rentenerhöhung, die ihnen tatsächlich zustehen würden, verloren haben. Andererseits soll mit diesen Faktoren ein Absinken der Rente verhindert werden. Es ist ein Symbol der Generationengerechtigkeit.
Und genau vor diesem Problem stehen die politischen Parteien heute auch wieder. In den Rentenprogrammen der Wahlparteien (hier zum Nachlesen) äußern diese sich zu der Zukunftsfähigkeit der gesetzlichen Rente.
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Heftige Diskussion um eine Rente mit 70: Der Schäuble-Vorstoß
Schäuble hat, so war in einigen Mitteilungen am 08.09.2017 zu lesen, folgendes gesagt:
„ Es entspricht einer gewissen Denknotwendigkeit, dass bei weiterhin steigenden Lebensalter die Altersgrenze in die Rentenversicherung nicht für alle Zeiten festgemauert stehen bleiben kann“, Aussage von Wolfgang Schäuble in einem Interview der Rheinischen Post vom 07.09.2017.
Hintergrund ist genau die gleiche Situation wie im Jahr 2012. Die Menschen werden älter. Die Deutsche Rentenversicherung muss somit länger Renten auszahlen. Das nächste Problem ist, wir haben immer weniger Beitragszahler. Im Jahr 2030 liegt das Verhältnis so, dass es ohne Änderungen im Rentensystem zu einem massiven Anstieg des Rentenbeitrages von heute 18,6 % auf weit über 20 % kommt. Das Rentenniveau sinkt dabei auch noch. Die Rentenerhöhungen, wenn man eine gute Konjunkturlage voraussetzt, werden diese Zusatzbelastungen nicht ausgleichen! Das Rentensystem soll laut Aussage von Schäuble nicht geändert werden.
Schäuble will nach der Bundestagswahl eine Kommission einsetzen, die die Frage nach einer Rente mit 70 klären soll.
Heftige Diskussion um eine Rente mit 70: was ist von der Rente mit 70 zu halten?
Eine Rente mit 67 Jahren ist schon für viele Menschen ein riesen Problem. Vor allem in Branchen, die mit schwerer körperlicher Arbeit und psychischer Belastung einhergehen, ist es für viele Versicherte undenkbar, bis 67 zu arbeiten. Denken Sie nur an die Berufe der Krankenpflege und der Alterspflege.
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Die Forderung nach einer Rente mit 70 ist für viele Betroffene (wir wären auch betroffen) noch undenkbarer. Sie folgt aus der festzementierten Logik des Finanzministers, dass eine generelle Änderung im Rentensystem nicht gewünscht ist. Und genau hier entspringt auch unsere Kritik. Wenn es keine Änderung im System geben sollte, dann ist die Anhebung des Rentenalters auf das 70. Lebensjahr „natürlich logisch“. Dann verschließt sich aber die Logik anderen Wegen. Insoweit haben andere Beispiele, wie das Rentensystem in Österreich, es uns vorgemacht, wie ein Rentensystem trotz Altersdemografie, funktionieren könnte. Wer braucht schon eine Riesterrente, die die Lücken nicht schließt und den Steuerzahler Milliarden an Euros kostet? Der Druck auf die Politik wird aus der Finanzierungsproblematik so groß werden, dass diese handeln muss.
Heftige Diskussion um eine Rente mit 70: Diskutieren Sie mit!
Was halten Sie von der Rente mit 70? Diskutieren Sie mit. Wo? Auf unserem Facebook Account: www.facebook.com/rentenbescheid24.de/
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