Ist die Rente sicher?
Vor vielen Jahren schrie es Dr. Norbert Blüm in die Welt hinaus: „ Die Rente ist sicher“. Dieser Satz bewegt seit Jahrzehnten die Gemüter. Es wird gesagt, die Rente ist sicher, aber die Höhe nicht.
Wenn man sich die gut gemeinten Wohltaten durch die Gesetzgebung anschaut, stellt sich tatsächlich die Frage, ist die Rente sicher?
Welche Probleme hat die gesetzliche Rente?
Das Rentenversicherungssystem hat das generelle Problem der Überalterung. Das heißt, die Bevölkerung in Deutschland altert, Nachwuchs kommt immer weniger. Daneben gibt es ein Arbeitskräfteproblem. Dieses Problem ist noch durch die Rente mit 63 angeheizt worden. Immer weniger Beitragszahler müssen für die Rente der laufenden Generation der Rentner aufkommen. Im Jahr 2017 muss der Staat 91 Milliarden an Zuschuss an die Rentenkasse zahlen, damit das System weiterläuft. Dies entspricht ca. 20 % des gesamten Bundeshaushaltes. Die Zahlen steigen und steigen….
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Schon heute werden trotz guter Konjunkturlage steigende Rentenbeiträge für die nächsten Jahre erwartet. Damit das Rentenniveau stabil gehalten werden kann.
Der sogenannte Generationenvertrag ist in Gefahr. Wenn die Babyboomergeneration in Rente geht, kommt es wohl ganz Dicke. In dieser Zeit kann das Verhältnis Beitragszahler zu Rentnern soweit kippen, dass die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Rente in Gefahr ist.
Sicher schon gehört! Die Regelaltersgrenze von zurzeit 67 Jahren soll auf 70 Jahre und noch höher steigen.
Ist die Rente sicher? Was wurde nicht getan?
Seit Jahrzehnten warnen Demoskopen und Rentenexperten genau vor dieser Entwicklung. In den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde schon auf die Folgen der Alterung der Bevölkerung hingewiesen.
Der Gesetzgeber dachte, dass wenn er neben der gesetzlichen Rente, noch weiteren Säulen der Vorsorge aufbaut, wird es besser. Weit gefehlt! Hunderte Milliarden an Steuersubventionen sind in den Aufbau einer steuersubventionierten betrieblichen Altersversorgung, Riester-und Rüruprente geflossen. Mit welchem Ergebnis? Die Riesterrente fristet ein erbärmliches Dasein und die zugesagten Renten sind in Gefahr, weil es keine Zinsen auf die Einlagen mehr gibt.
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Die Rentenversicherung, so ein Hauptkritikpunkt, wurde nicht zukunftsfest gemacht. Derweil sind seit 2014 massive finanzielle Eingriffe in die Rente gemacht worden.
Ist die Rente sicher? Ein Überbietungswettbewerb im Wahlkampf
Neue Ideen von der Sozialdemokratie in Sachen Rente. Es geistert die Zahl 48/22 herum. Das Rentenniveau soll auf der sogenannten Haltlinie von 48% gehalten werden und den Beitragssatz zur Rente auf 22%.
Wie soll dies geschehen?
Martin Schulz redet von einem Demografiezuschuss ab 2028 der Milliarden kosten wird. Daneben soll die Solidarrente eingeführt werden. Die Rente für Menschen, die nur wenig Einkommen hatten und trotzdem gearbeitet haben. Da stellt sich die Frage, wer soll das alles bezahlen? Natürlich der Beitragszahler und der Steuerzahler. Es klingt natürlich schön viel Geld auszugeben. Die SPD muss aber erklären, woher es kommen soll. Irgendwie hört sich das alles sehr verzweifelt an! Die CDU will die Altersarmut mit der sogenannten Lebensleistungsrente bekämpfen.
Eine wirkliche gute Idee ist, dass Selbstständige in die Rente einzahlen sollen. Dies war im Übrigen schon ein Gedanke der heutigen Verteidigungsministerin von der Leyen, als diese Bundesministerin für Arbeit und Soziales war. Der Gesetzesentwurf wurde in die Schublade gelegt. Wen wundert es, der Druck der privaten Versicherungswirtschaft war sehr groß.
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Ist die Rente sicher?
Wir sagen, wenn weiter so in die Rücklagen der Rentenversicherung eingegriffen wird, bald nicht mehr.
Vielleicht ist es sinnvoller, mehr für die Erhöhung der Löhne zu tun, oder einen zukunftsichereren Staatsfonds aufzulegen, der in den nächsten Generationen sichere und gerechte Renten bezahlt.
Die Rente ist sicher- aber wie lange noch!
Sich auf die gute Konjunkturlage auszuruhen und Steuermilliarden für Rentengeschenke auszugeben, kann nicht gut für die Rentenversicherung und die Stabilität der Rente sein. Klar, mit der Rentnergeneration gewinnt man Wahlen, aber die Stabilität und Verlässlichkeit der Rente ist in Gefahr, wenn nicht richtig handelt wird.
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Vorschläge von rentenbescheid24.de
Die Rentenberater und Rechtsanwälte sind für die Einführung einer Sozialversicherungspflicht in der Rente für alle Deutschen. Ob Arbeiter, Selbstständiger, Rechtsanwalt oder Vorstand einer Aktiengesellschaft, alle müssen Einzahlen. Daneben sollte eine gesetzliche Krankenversicherung geschaffen werden. Die Beitragsbemessungsgrenze muss deutlich angehoben werden, damit auch höhere Einkommen in die Rente einzahlen. Alle Zusatzleistungen, die nichts mit der Altersrente zu tun haben, müssen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Rente gestrichen werden.
Wir sind auch für die Einführung von Freibeträgen in der Grundsicherung, wenn diese nicht gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgetauscht werden sollte.
Ganz wichtig!
Nicht zu vergessen. Unsere Gesellschaft steht vor einer neuen industriellen Revolution. Viele Menschen werden in der Zukunft nicht mehr gebraucht. Daher können auch Roboter und andere Arbeitsersatzmaschinen Rentenbeiträge erbringen, welche von Unternehmen zu zahlen sind. Das trägt auch zur Zukunftssicherung des Rentensystems bei.
Autor des Beitrages
Peter Knöppel
Peter Knöppel ist Rentenberater, Fachanwalt für Sozialrecht und Rechtsanwalt. Er analysiert, erkennt und geht oftmals neue Wege in Sachen Rente.