Die neue Aktienrente von Friedrich Merz
Neuer Vorschlag zum Thema Rente. Von wem? Von einem der drei Kandidaten zur Wahl des Bundesvorsitzenden der CDU. Friedrich Merz! 2009 ging er weg von der großen Politik und tauchte ein in die Welt des Kapitals. Er steht für eine steuerfreie Aktienrente für die Deutschen, damit diese sich später einmal ein eigenes Haus bauen oder kaufen können. Wieder ein neuer Vorschlag zum Thema Rente. Jetzt aus der (neo) liberalen Ecke der CDU. Wir klären auf, um was es bei der Aktienrente des Herrn Merz geht.
Die neue Aktienrente von Friedrich Merz soll ein steuerfreies privates Altersvorsorgemodell sein. Bekannt wurde der Vorschlag des Friedrich Merz durch Pressemitteilungen vom 02.12.2018. So meldete dies die ARD am frühen Morgen des 02.12.2018.
Die neue Aktienrente von Friedrich Merz: Die Aktienrente des Herrn Merz
Wer in Aktien zur Altersvorsorge investiert, soll, so F. Merz, steuerlich bevorteilt werden. Friedrich Merz meint, man solle die Aktienmärkte langfristig für eine bessere Altersvorsorge nutzen.
Die Aktienrentner sollen ihr Erspartes in Aktien anlegen. Und einen Vorsorgeplan mit den Gewinnen aus dem Aktienkapital aufbauen. Dieser soll im Alter auch nicht steuerpflichtig sein. So die ersten Vorstellungen des Friedrich Merz. Entsprechende Freibeträge seien im Hinblick auf die Ausgaben des Bundes von 100 Milliarden Euro zu Gunsten der Deutschen Rentenversicherung verkraftbar.
Die neue Aktienrente von Friedrich Merz: Die Aktienrente oder doch eine Blackrock-Rente?
Was soll man jetzt von diesem Vorschlag halten? Seit dem Herr Merz sich auf den Parteivorsitz der CDU bewirbt, wird vor Herrn Merz gewarnt.
F. Merz ist Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock Deutschland
Warum? Friedrich Merz ist Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock Deutschland. Blackrock ist mit unfassbaren 6 Billionen Dollar Anlagevermögen der wohl größte Vermögensverwalter der Welt. Blackrock hält auch Aktienanteile an Deutschen Unternehmen. Am 02.12.2018 wird klar, warum die Warnungen vor den politischen Ansätzen des Herrn Merz so real sind. Er ist noch nicht einmal im Amt (wenn er denn gewählt wird) und macht einen solchen Vorschlag! Sicher werden die einen sagen, dies war ja klar und Friedrich Merz hat ja nichts zu verbergen. Besser jetzt als zuspät mit einem solchen Vorschlag zu kommen! Damit die Linie klar gesteckt ist!
Sie fragen - der Rentenberater antwortet
- Frage stellen zu jeder Zeit, ohne Öffnungszeiten
- kleiner Preis, nur 9,90€
- Beantwortung durch gerichtlich zugelassene Rentenberater
Was vergisst er möglicherweise? Die Mehrheit der Deutschen vertrauen dem Aktienmarkt nicht. Zu oft und zu viel wurde hier den Menschen die Unwahrheit gesagt und die Leute betrogen, mit falschen Renditeversprechungen und dem Märchen vom großen Geld. Vergessen ist auch nicht das Jahr 2008, als die Bankenkrise die Welt erschütterte und viele Menschen um ihre Geldanlagen gebracht worden!
Sicher wäre eine Geldanlage in einem Aktienfonds als Sparanlage ein gangbarer Weg für den Anleger. Dieser Fonds muss aber staatlich kontrolliert werden. Diese Geldanlage sollte als obligatorischer Zwang angeboten werden, aber mit der Wahlmöglichkeit auch einen privaten Anbieter auszuwählen. Ähnlich wie in Norwegen!
Offen ist die Antwort, welche Interessen der Friedrich Merz vertritt. Die als möglicher Cheflobbyist von Black-Rock oder die Interessen der deutschen Bevölkerung! Der Begriff der Blackrock-Rente ist da nahe!
aus der PKV in die GKV wechseln
Wechselcheck - ab in die GKV
- kostenloser Check, ob Sie wechseln können
- endlich aus der PKV in die GKV wechseln
- Wechselmöglichkeiten erfahren
Die neue Aktienrente von Friedrich Merz: Die Fragen an Herrn Merz!
Wenn eine solche Aktienrente kommen soll, stellen sich Fragen an Herrn Merz:
- wie soll der Vermögensaufbau aussehen,
- wie wird für Transparenz der Anlageformen gesorgt,
- wer sind die namentlich zu benennenden Fondsmanager, wie bekannt sie diese, welche Erfahrungen haben diese im Aktiengeschäft,
- wie wird die Haftung der Fonds und der Manager für den Fall eines Verlustes organisiert (denn die Gefahr eines Totalverlustes oder Teilverlustes besteht bei Aktien immer),
- gibt es einen Rückzahlungsanspruch bei Pleite des Fonds oder Aktienanbieters, ähnlich wie bei gesicherten Sparanlagen, denn es geht um gespartes Geld der Versicherten und, und, ….?
Die neue Aktienrente von Friedrich Merz: Stärkung der gesetzlichen Rente
Wenn Herr Merz eine echte, gute Altersvorsorge aufbauen und sichern will, so sollte die Deutsche Rentenversicherung gestärkt werden. Die Bürgerversicherung für die Rente, die im Übrigen ein fast ausnahmslos europäisches Modell ist, wäre der erste Schritt. Flankierend dann mit einer staatlich angeordneten dritten Säule der privaten Altersvorsorge im Wege einer staatlichen Aufsicht, ähnlich wie in Norwegen.
Rente korrekt und zuverlässig berechnen!
- Berechnen der aktuellen Rente
- Berechnen der zukünftigen Rente
- Rentenhöhe korrekt bestimmen, Rentenverluste vermeiden
Die Erfahrungen mit der Riesterrente haben gezeigt, wohin es führen kann, wenn der Staat die private Geldanlage den privaten Banken und Versicherern anvertraut. Die Riester-Rente war das Ergebnis einer über Jahre gut vorbereiteten Lobby-Arbeit der Banken und Versicherungen. Der damalige Namensspender Riester, SPD-Mitglied, dies ist hinlänglich bekannt, hat neben seiner Bundestagsarbeit noch viel Geld mit Vorträgen bei Banken und Versicherungen verdient!
Fazit
Der Vorschlag des Friedrich Merz ist unter dem Hintergrund seiner beruflichen Tätigkeit sehr kritisch zu betrachten. Die Idee einer Aktienrente kann aber wirklich dann interessant werden, wenn es zu echten fundamentalen Änderungen in der Rente kommt: Stichwort Bürgerversicherung oder Erwerbstätigenversicherung. Bis jetzt (02.12.2018) gibt es keine wirklich neuen Vorschläge für eine zukunftssichere Rente. Hubertus Heil hat vor Kurzem noch gesagt: Keine Denkverbote mehr bei der Rente!
Autor des Beitrages
Peter Knöppel
Peter Knöppel ist Rentenberater, Fachanwalt für Sozialrecht und Rechtsanwalt. Er analysiert, erkennt und geht oftmals neue Wege in Sachen Rente.