Menschen mit Midijob droht später eine Armutsrente
Kann sich ein Midijob ab 450 € bis 1.300€ mtl. wirklich für die Rente besonders lohnen? Das Internetportal „Ihre Vorsorge“ veröffentlichte am 19.Oktober 2020 einem Beitrag unter der Überschrift: “ Warum sich ein Midijob für die Rente besonders lohnt“. In seinem Beitrag teilt der Autor Stefan Thissen mit, dass es mit der Neuregelung der Midijobs seit 2019 für die Midijobber nur noch reduzierte Beitragspflichten für die Zahlung von Rentenbeiträge gibt. „Der besondere Clou der Neuregelung: Obwohl die Betroffenen nur reduzierte Rentenbeiträge zahlen, werden sie für ihren späteren Rentenanspruch so gestellt, als ob sie wie ihr Arbeitgeber die Hälfte des vollen Rentenbeitrags gezahlt hätten“, so der Autor Thissen. Der Midijobber wird gegenüber einem Arbeitnehmer der oberhalb des Übergangsbereichs verdient (mehr als 1.300€ mtl) finanziell entlastet, weil er weniger Beiträge zur RV zahlen muss. Und bei der Rente so gestellt wird, als ob er neben dem Arbeitgeber die vollen Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt hätte. Was aber an dieser Regelung für eine spätere Rente so besonders sein soll, versteht der Autor dieses Beitrages (Rechtsanwalt und Rentenberater Peter Knöppel) nicht wirklich. Ich sage Ihnen, was die Folge für die Rente ist, wenn ein Arbeitnehmer im Midijob arbeitet! Altersarmut!
Midijobbern droht später eine Armutsrente! Daher können wir der Neuregelung zur Beitragsentlastung nur bedingt etwas Positives abringen. Ja, es ist unbestritten, dass Midijobber weniger Rentenbeiträge aus ihrem Verdienst in dem neuen Übergangsbereich bezahlen (früher Gleitzone). Aber diese Nettoentlastung bringt ihm nicht wirklich ein Vorteil bei seiner späteren Altersrente! Daher unsere Kritik an dem Beitrag des Autors Thissen, der auch auf die Schattenseiten des Midijobs hätte eingehen müssen!
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Hier der Link zum Beitrag aus dem Internetportal Ihre Vorsorge vom 19.10.2020 zum Nachlesen! https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/lesen/warum-sich-ein-midijob-fuer-die-rente-besonders-lohnt.html
Midijobber droht später eine Armutsrente: Armutsrente durch Midijob zwei Rechenbeispiele
Wer behauptet, dass sich ein Midijob bis 1300€ mtl. für die Rente „besonders“ lohnt, muss irgendetwas an Rentenrecht und Rentenberechnung nicht verstehen!
Nehmen wir an, Susi Fleißig arbeitet im gesamten Jahr 2020 für monatlich 1300€ Brutto. Das Durchschnittsentgelt für 2020 beträgt laut Anlage 1 zum SGB VI = 40.551 €. Der aktuelle Rentenwert liegt bei 34,19€.
Rechenbeispiel 1 Jahr Midijob bei 1.300€ Brutto
Susis Jahreseinkommen liegt bei 16.500€. Ich berechne für das Jahr 2020 die Entgeltpunkte. Wir nehmen an, Susi geht ohne Abschläge in Rente!
Einkommensanrechnung zur Rente
Was wird und darf auf die Rente angerechnet.
Kann der Hinzuverdienst die Rente kürzen.
Hinzuverdienst, Teilrente, Witwenrente, Betriebsrente, Abfindungen
16.500€ geteilt durch 40.551€ = 0,3847 Entgeltpunkte. 0,3847EP werden mit dem aktuellen Rentenwert 34,19€ vervielfältigt= 0,3847 x 34,19€ = 13,15€ Monatsrente Brutto.
Rechenbeispiel 45 Jahre Midijob bei 1.300€ Brutto
Susi arbeit 45 Jahre im Midijob mit monatlich 1.300€ Brutto. Dann ergibt dies 0,3847EP. Diese multiplizieren wir mit 45. 0,3847 x 45 = 17,3115 EP.
Diese 17,3115 EP werden mit dem aktuellen Rentenwert 34,19€ vervielfältigt. 17,3115 x 34,19 = 591,88 € Bruttorente.
Midijob lohnt sich für spätere Rente nicht wirklich!
Renten-Mathematik die nicht lügt! 591 € Bruttorente bei 45 Jahren Midijob! Und genau diese Zahl sollten wir uns vor Augen halten. Altersarmut vorprogrammiert.
Midijobber droht später eine Armutsrente: Fazit
Dem Midijobber ist es letztlich völlig egal, ob der Bund/ Fiskus die fehlender Beiträge zur Rentenversicherung nach der Neuregelung für ihn in die Rentenkasse einzahlt. Entscheidend ist die spätere Rente von 591€ monatlich. Und wer jetzt sagt, dies sei besonders lohnenswert, der hat die drohenden Altersarmut in der kommenden Rentnergeneration noch nicht realisiert! Wir sagen! Der Midijob lohnt sich für die Rente nicht besonders. Im Gegenteil: 591 € Rente = Armutsrente!
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