Das Renteneintrittsalter soll steigen
Ein neuer Vorschlag vom Münchener Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik. Die Lebenserwartung soll an das Renteneintrittsalter gekoppelt werden. So hat es Prof. Dr. Börsch-Supan für den Bundestag vorgeschlagen. Wir klären auf, was hinter diesem Vorschlag steht!
Das Renteneintrittsalter soll steigen, oder besser muss steigen, so die Aussage des Prof. Dr. Börsch-Supan. Dies ist kein polemischer Vorschlag, sondern eine zwingende Notwendigkeit, so der Professor.
Bevor wir auf den Vorschlag eingehen, wollen wir kurz erklären, was sich hinter dem Renteneintrittsalter verbirgt.
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Das Renteneintrittsalter soll steigen: was gilt heute?
Das Renteneintrittsalter ist ein Begriff, den das Rentenrecht so gar nicht kennt. Hinter dem Renteneintrittsalter, den der Vorschlag des Max-Planck-Institut meint, verbirgt sich der Regelaltersrenteneintritt.
Nimmt man das Wort Renteneintrittsalter wörtlich, so kann es für den Versicherten mehrere Möglichkeiten geben, in die Altersrente zu gehen. Entweder mit 63 Jahren, oder sogar vorher bei einer Rente für schwerbehinderte Menschen oder die abschlagsfreie Altersrente mit 65 Jahren.
Das Renteneintrittsalter ist die Regelaltersgrenze. Diese ist nach dem Gesetz heute generell das 67. Lebensjahr.
Menschen, die vor 1947 geboren sind, war die Regelaltersgrenze 65 Jahre. Für Versicherte, die nach 1947 geboren sind, steigt die Regelaltersgrenze in Schritten an. Wer 1964 geboren ist, kann nur noch mit 67 Jahren in die Regelaltersrente gehen. Dazu braucht man 60 Kalendermonate Wartezeit (= 5 Jahre).
Das Renteneintrittsalter soll steigen: der Vorschlag!
Der Vorschlag sieht so aus, dass das Verhältnis zwischen den Arbeitsjahren und den Rentenbezugsjahren immer konstant bleiben soll. Im Verhältnis 2 zu 1.
Wenn also die Lebenserwartung um 1 Jahr steigt, könnten nach dem Vorschlag 4 Monate zusätzlich in der Rente verbracht werden, so der Prof. Dr. Börsch-Supan. Der Versicherte müsste aber auch 8 Monate länger arbeiten (2:1).
Der Faktor 2:1 ist kein Zufall. Hinter dieser Zahl steht die Erkenntnis, dass der heutige Versicherte ca. 40 Jahre arbeitet und 20 Jahre Rente bezieht.
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Das Renteneintrittsalter soll steigen: langsame Anpassungen sollen es richten!
Damit es keine explosionsartigen Anstieg des Rentenalters geben soll, sollte es aller 5 Jahre eine Anpassung der Regelaltersgrenze nach oben geben, wenn sich die Lebenserwartung verändert. In diesem Zeitraum verändert sich die Lebenserwartung um etwa 1 bis 1,5 Jahre nach oben. Zur Zeit, so Prof. Dr. Börsch-Supan, bestehe kein akuter Handlungsbedarf, aber es muss vor 2030 etwas passieren.
Nach 2030 wird sich, wenn keine Änderungen im Rentensystem vorgenommen werden, der Rentenbeitrag erhöhen und das Rentenniveau dramatisch sinken. Wenn dann auch noch die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, wird es für die Rentenversicherung immer teuerer werden, die Renten zu bezahlen. Warum: die neue Rentnergeneration lebt länger. Das Verhältnis von Arbeitszeit und Rentenbezugszeit verändert sich zu Gunsten der Rentenbezugszeit.
Daher auch der Vorschlag, das Rentenbezugsalter an die Lebenserwartung zu koppeln.
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Was soll der Vorschlag bringen?
Nach dem Willen des Vorschlages könnten die Beitragserhöhungen und die Senkung des Rentenniveaus verlangsamt werden.
Soll der Versicherte dann wirklich bis 70 oder länger arbeiten?
Ja! Dies kann nach dem Vorschlag die Folge der Kopplung sein. Heute werden die Menschen immer älter. Das heisst aber nicht, dass sie auch kränker sind oder nicht mehr gesund sind. Die Erfahrung zeigt, dass viele ältere Menschen gesund sind. Die Verlängerung des Lebensalters bringt auch eine Verlängerung der allgemeinen Arbeitskraft.
Was soll mit den Versicherten passieren, die krank sind?
Für diese Menschen soll eine auskömmliche Erwerbsminderungsrente angeboten werden. Wer einen bestimmten Beruf nicht mehr ausüben kann, soll die Möglichkeit bekommen, einen völlig anderen Beruf zu erlernen. Es sei der Wandel der Zeit, der auch dazuführt, dass die Menschen auch im „Alter“ neue Jobs erlernen. Daher muss der Dachdecker nicht bis 70 auf dem Dach stehen, sondern kann mit 55 Jahren einen neuen Job erlernen. Deutschland erlebt einen Wandel, bedingt durch die altersmäßige Demografie.
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Rentenalterstrittsalter soll steigen: Rente mit 70?
Es könnte sein, dass die Rente mit 70 Wirklichkeit wird. Wenn im Rentensystem nichts getan wird, so werden in Kürze die Rentenbeiträge explosionsartig steigen und das Rentenniveau weiter sinken. Dann reichen die Rentenanpassungen zum Ausgleich nicht mehr aus. Die Anstieg von 65 Jahren auf das 67. Lebensjahr erfolgt genau aus dem Grund der Finanzierbarkeit des Rentensystems. Ein Vorschlag zum Nachdenken!
Ja, ich möchte ohne Abschläge früher in Rente gehen!
Autor des Beitrages
Peter Knöppel
Peter Knöppel ist Rentenberater, Fachanwalt für Sozialrecht und Rechtsanwalt. Er analysiert, erkennt und geht oftmals neue Wege in Sachen Rente.